Der klassische Frontalunterricht in der Schule war ihm einfach zu langweilig, deswegen entschied sich Florian Reisecker nach der Hauptschule für eine Lehre. Dass er sich mit seiner Entscheidung mit Gegenwind herumschlagen musste, war zunächst noch nicht absehbar. Doch seine Lehrer und auch die Eltern rieten ihm davon ab. Sie waren einfach der Meinung, dass er in einer HTL besser aufgehoben wäre. Wenn dir jemand sagt, was gut für dich wäre, mach das, was du für gut befindest. Und genau deshalb ließ sich Florian Reisecker nicht von seinem Vorhaben abbringen und startete als Lehrling zum Maschinenbautechniker bei AMAG in Ranshofen seine berufliche Ausbildung.
Lehre: Schritt für Schritt erwachsen werden.
Feinmotorisch wurde er dort gleich einmal auf die Probe gestellt: feilen, drehen, fräsen. Für Florian Reisecker war vor allem der Start ins Berufsleben ein wenig fordernd und auch in Sachen Geduld musste er noch einiges lernen. Es braucht eben seine Zeit, bis genaue Feinarbeiten wie selbstverständlich von der Hand gehen. Florian Reisecker kann sich auch noch gut an das Gefühl erinnern, als er den ersten Lohnzettel erhalten hat. Stolz und unabhängig fühlte er sich – ein wenig mehr erwachsen eben. Seine vierjährige Lehrzeit ist ihm sehr positiv in Erinnerung geblieben und auch an die Zeit im ABZ Braunau, wo er neben der betriebsinternen Ausbildung bei AMAG einen Teil seiner Lehre absolvierte, denkt er gerne zurück.
Lehre: Im kalten Wasser lernt man schnell schwimmen.
Der kollegiale Umgang zwischen Lehrlingen und Ausbildern im ABZ Braunau war stets von Freundlichkeit und auch Humor geprägt. Auch das ist es, was einen jungen Menschen abseits der fachlichen Ausbildung wachsen lässt. Florian Reisecker hat gelernt, sich Herausforderungen zu stellen. Nach dem Erlernen der Theorie mussten er und seine Kollegen/-innen bei der praktischen Übung nämlich auch manchmal ins kalte Wasser springen. Denn auch wenn sie sich anfänglich nicht vorstellen konnten, wie aus einem Rohling ein Drehteil werden sollte, arbeiteten sie stets zusammen, gaben ihr Bestes und konnten schlussendlich ein Werkstück im Team fertigen.
Lehre: Grundstein für den beruflichen Weg
Nach der Lehre zum Maschinenbautechniker wurde Florian Reisecker in die Instandhaltung der AMAG übernommen. Im Juni 2015 wechselte er in die Abteilung „Auftrags- und Projektbearbeitung“ der AMAG-Rolling und seit September 2019 ist er dort als technischer Einkäufer tätig. Er sagt, dass es eigentlich keinen einzigen Bereich seiner Ausbildung gibt, der in den letzten Jahren nicht Teil seiner Arbeit war. Vom Einkauf komplexer Anlagenteilen bis zur Anschaffung von 40-Tonnen-Staplern sorgt er dafür, dass der Betrieb seines Arbeitgebers gesichert ist. Auch in seiner aktuellen Position braucht er das Wissen aus der Lehre laufend.
Für Florian Reisecker war die Lehre die beste Entscheidung und Jugendlichen, die vor der Berufswahl stehen, empfiehlt er: Wenn man selbst davon überzeugt ist, dass eine Lehre der richtige Ausbildungsweg ist, sollte man sich auch von niemanden davon abbringen lassen. Nach einer Lehre stehen einem alle Türen offen und man hat jederzeit die Chance, sich weiterzubilden.